Gemeinsam mit Christian Aeberli, Chef der Abteilung Volksschule im BKS, besuchte Landammann Alex Hürzeler einen Tag vor dem Samichlaus die Kreisprimarschule Chrüzlibachtal in Rekingen.

Das gibt es wahrscheinlich nur in der Schweiz: Da besucht das höchste Mitglied der Kantonsregierung eine Schule und für die Vorbereitung reichen zwei drei Mails. Die Vorbereitung und Organisation der 4 bis 5 Besuche von Vertretern des BKS an Schulen im Kanton Aargau ist Aufgabe von Berufslernenden im BKS. Sie haben die Aufgabe Schulen zu suchen, den Kontakt aufzunehmen, und den Besuch einzufädeln. Nur bei Besuchen, an denen auch der Bildungsdirektor selbst teilnimmt, spricht er dem Vernehmen nach «ein Wörtchen» mit, und sagt, wohin er gerne reisen würde. Deshalb nahm die Schulleitung die Anfrage im Frühling 2013 überrascht und erstaunt zur Kenntnis, freute sich aber über die Anfrage und die besondere Ehre. Erst wenige Wochen vor dem vereinbarten Termin wurde um ein Programm und eine Anfahrtsskizze gebeten. Und das war’s, keine besonderen Forderungen, ausgefallenen Wünsche, Vorgaben…

Empfang in der Gesundheitsoase in Baldingen

Pünktlich, auf die Minute genau fuhr die dunkle Limousine vor dem ehemaligen Schulhaus Baldingen vor und die beiden hohen Gäste entstiegen dem edlen Gefährt, keine Journalisten, keine Bodyguards, kein Aufsehen. Schulpflegepräsidentin Evi Buck und Schulleiter Peter Wunderlin hiessen die Gäste dort willkommen, wo die Kreisprimarschule Chrüzlibachtal ihren Anfang nahm. Wegen dramatisch sinkender Schülerzahlen suchte die Kreisschule Baldingen-Böbikon nach 2007 eine gute Lösung für ihre inder und fand sie in der Partnerschaft mit Rekingen. In der Folge mussten die Schulstandorte in Böbikon und Baldingen leider geschlossen werden. Im Schulhaus Böbikon residiert nun die Finanzverwaltung der Verwaltung 2000 und aus dem Schulhaus Baldingen wurde aus privater Initiative eine «Gesundheitsoase».

In dieser Oase, wortwörtlich unter Palmen liessen sich die Gäste über Geschichte und Situation der Kreisprimarschule Chrüzlibachtal informieren, sie hatten aber auch ein offenes Ohr für die Probleme der Schulen im Zurzibiet.

Pausengespräche im Lehrerinnenzimmer

Nach diesem lockeren und gelungenen Auftakt waren die beiden Herren gespannt auf das Besuchsprogramm im Schulhaus Rekingen. Nach Unterrichtsbesuchen in der fünften und in der dritten Klasse und Kontakten zu SchälerInnen und Schülern suchten die beiden in der grossen Pause das Gespräch mit Lehrerinnen und Lehrern. Mit seiner offenen und geselligen Art gelang es dem Landammann problemlos auch über schwierige Fragen rund um die Schule zu sprechen. Nach der Pause liessen sich die Gäste auf eine Zusammenarbeit mit den Schülern ein. Zuerst in Übungen zur Selbst- und Sozialkompetenz mit der vierten Primar, danach in der Turnhalle mit den Unterstüfelern. Der feine Stoff des Anzugs hinderte Herrn Hürzeler nicht daran zu zeigen, was ein richtiger Turner alles drauf hat, Herr Aeberli musste neidlos anerkennen, dass er da nicht ganz mithalten kann. Aber auch er liess sich das vor den Kindern nicht anmerken.

Bankett in der Mühle

Danach ging’s zum wohlverdienten Mittagessen in die Mühle. Erst jetzt bekam der Besuch auch offiziellen Charakter. Vertreter der Gemeinderäte von Baldingen, Böbikon und Rekingen, von Verwaltung und Schulpflege, Inspektorin, Schulsekretärin und Hauswart liessen sich gemeinsam mit den Lehrerinnen und den Gästen aus Aarau von der Mühle-Küche verwöhnen. In entspannter Atmosphäre bot sich noch einmal die Gelegenheit «in Aarau» Verständnis für die Anliegen unserer Region zu schaffen.

Leider reichte die Zeit nicht, um lange zu verweilen, die Arbeit rief. Nach einem Kurzbesuch in den Kindergarten und einem Erinnerungsfoto wartete, unauffällig und diskret die schwarze Limousine. Nach einem Ausflug in den Schulalltag einer Primarschule warteten wieder Arbeit und Dossiers im fernen Kantonshauptort auf den Landamman und den Chef der Abteilung Volksschule.

Sowohl Herr Hürzeler als auch Herr Aeberli zeigten sich beeindruckt von ihrem Besuch in Rekingen, von den Menschen, die die Kreisprimarschule Chrüzlibachtal ausmachen, vom gelungenen Projekt «Chrüzlibachtal», der Zusammenführung von zwei Schulen. Und die Chrüzlibachtaler waren beeindruckt von den interessierten und offenen Gästen aus Aarau, der wohl einmaligen Gelegenheit «denen da oben» einen Einblick in den Alltag gewähren zu dürfen.