Die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler der Primarschulen Bad Zurzach, Rietheim, Siglistorf und der Kreisprimarschule Chrüzlibach trafen sich in Bad Zurzach zum „Kennenlernmorgen“. So konnten Berührungsängste abgebaut und erste Bekanntschaften im Hinblick auf die Oberstufe geschlossen werden.
Als erste trafen die drei Sechstklässler aus Siglistorf im Gemeindezentrum Bad Zurzach ein. Sie kamen sich wahrscheinlich noch etwas verloren vor, bis sich nach und nach die Kids aus Bad Zurzach dazugesellten, die ihren Heimvorteil genossen. Die Rietheimer bewältigten den Katzensprung problemlos und die Chrüzlibacher marschierten, von Bus und Bahn kommend geschlossen ein.

Zum Kennenlernmorgen eingeladen hatten die Schulleitungen der vier Primarschulen, die schon seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit pflegen. In ihrem Namen begrüsste Philipp Fischer als Hausherr die 63 jugendlichen Gäste und ihre Lehrpersonen. Um die Kontaktaufnahme zu erleichtern, waren Namenschildchen mit verschiedenen Codes und Farben vorbereitet worden, die auch der Bildung von gemischten Gruppen dienten. Schnell wurde über den weiteren Verlauf des Morgens orientiert und dann ging es daran, gestellte Aufgaben in Gruppen zu lösen.

Digitalisierte Schnitzeljagd
Was ältere Semester noch als „Schnitzeljagd“ kannten, heisst heute im Zuge der unaufhaltbaren Digitalisierung „Actionbound“. Statt Papierschnitzeln folgt man heute den Anweisungen auf einem Tablet um von einem Ort zum andern, von der einen Aufgabe zur anderen geführt zu werden. In Vierergruppen machten sich also die künftigen OberstüfelerInnen auf den Weg durch den Flecken, von Hotspot zu Hotspot, vom Kirchlibuck zum Bahnhof, weiter zum Thermalbad, zum Papa Moll, zum Münster. Und überall mussten komische Fragen beantwortet, eigenartige Aufgaben gelöst werden. Aber man kam dabei miteinander in Kontakt, erfuhr etwas über die MitstreiterInnen. Und alle kamen wohlbehalten zurück, was bei der traditionellen Form nicht immer der Fall gewesen war, da hatte sich schon einmal eine Schnitzelspur im Dickicht des Waldes verloren.

Breakout verhindert Attentat
Wer nicht auf die Schnitzeljagd geschickt wurde, war aufgefordert, mit Kombinationsgabe ein Attentat auf das Kraftwerk Rekingen zu verhindern. Jeweils Gruppen von 16 Kids hatten 40 Minuten Zeit mit Hilfe von versteckten Hinweisen den Aufenthaltsort der Attentäter herauszufinden und die Polizei zu informieren. Unglücklicherweise waren verschiedene Hinweise in mit Schlössern gesicherten Boxen und Kisten zu finden. Die Zahlenkombinationen wiederum mussten entschlüsselt werden, gut versteckte Schlüssel mussten gefunden werden. Manchmal half die Infrarotlampe, die Lupe oder der in einem Puzzle versteckte Programmiercode für den Bee-Bot, eine programmierbare Roboterbiene, die ihrerseits den Weg zeigte zum ultimativen Code, der die Lösung brachte. Das Kraftwerk Rekingen steht noch, die Katastrophe konnte durch intensive Zusammenarbeit abgewendet werden.

Znüni und Drum-Circle
Wer die eine Teamaufgabe gelöst hatte, stärkte sich im Foyer des Gemeindezentrums mit Mineralwasser, Milchweggli und Schoggistängeli. Danach galt es die zweite Teamaufgabe zu lösen.
Zum Abschluss des Morgens fanden sich alle im Gemeindesaal ein. Da war inzwischen ein grosser Sitzkreis gestuhlt worden, unterschiedlichste Trommeln und Rhythmusinstrumente standen vor den Stühlen oder lagen darauf. Matthias Schiesser lud in unnachahmlicher Art zum Drum-Circle, zum Trommeln im Kreis. Zuerst aber nutzten die Kids unter seiner Anleitung den eigenen Körper als Rhythmusinstrument, es wurde vielhändig geklatscht und geklopft, vielstimmig geplappert und gequietscht.
Und dann endlich ging’s in den Kreis, an die Instrumente. Mitten drin der Meister, dirigierend, motivierend, organisierend. Er war der Chef, wollte er es laut, wurde es ohrenbetäubend laut, signalisierte er „leise“, wurde es wohltuend leise. Er gab die Rhythmen vor, er bestimmte, wer lärmen durfte, wer zu schweigen hatte. Er sorgte für ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab, ein Schnell und Langsam, ein Laut und Leise. Und immer wieder fanden die 64 SchülerInnen einen gemeinsamen Rhythmus, der bis in den Bauch zu spüren war.
Mit grossem Applaus dankten sie Mathhias Schiesser für seinen engagierten Auftritt und Philipp Fischer für die Organisation eines tollen Morgens.

Wenn der Morgen dazu beigetragen hat, die Vorfreude auf die Oberstufe, auf die neuen Kolleginnen und Kollegen zu verstärken, Ängste zu nehmen, dann wurde das Ziel der Schuleitungen erreicht.